Präambel der Agenda 21, Rio de Janeiro 1992
Die Menschheit steht an einem entscheidenden Punkt ihrer Geschichte. Wir erleben eine zunehmende Ungleichheit zwischen Völkern und innerhalb von Völkern, eine immer größere Armut, immer mehr Hunger, Krankheit und Analphabetentum sowie eine fortschreitende Schädigung der Ökosysteme, von denen unser Wohlergehen abhängt. Durch eine Vereinigung von Umwelt- und Entwicklungsinteressen und ihre stärkere Beachtung kann es uns jedoch gelingen, die Deckung der Grundbedürfnisse, die Verbesserung des Lebensstandards aller Menschen, einen größeren Schutz und eine bessere Bewirtschaftung der Ökosysteme und eine gesicherte, gedeihlichere Zukunft zu gewährleisten. Das vermag keine Nation allein zu erreichen, während es uns gemeinsam gelingen kann: in einer globalen Partnerschaft, die auf eine nachhaltige Entwicklung ausgerichtet ist.
Die Agenda 21 und die Agenda 2030
Die Agenda 21 ist ein Aktionsprogramm für das 21. Jahrhundert, das von mehr als 170 Staaten anlässlich der Konferenz für Umwelt und Entwicklung der Vereinten Nationen (UN) in Rio de Janeiro im Jahre 1992 verabschiedet wurde. Sie ist Ausdruck eines weltweiten Konsenses und einer politischen Verpflichtung auf höchster Ebene zur Zusammenarbeit im Bereich von Umwelt und Entwicklung. Im September 2015 wurden dieser „Rio-Prozess“ mit der Armuts- und Entwicklungsagenda (Millenniumsentwicklungsziele, MDGs) verbunden. Die unter breiter Beteiligung der Zivilgesellschaft in aller Welt entwickelte Agenda 2030 wurde auf einem Nachhaltigkeitsgipfel der Vereinten Nationen von allen Mitgliedsstaaten verabschiedet. Kernstück der Agenda 2030 ist ein ehrgeiziger Katalog mit 17 Zielen für nachhaltige Entwicklung, die „Sustainable Development Goals“, SDGs. Diese 17 SDGs berücksichtigen erstmals alle drei Dimensionen der Nachhaltigkeit – Soziale, Umwelt, Wirtschaft – gleichermaßen. Die 17 Ziele sind unteilbar und bedingen einander. Ihnen sind fünf Kernbotschaften als handlungsleitende Prinzipien vorangestellt: Mensch, Planet, Wohlstand, Frieden und Partnerschaft. Im Englischen spricht man von den „5Ps“: People, Planet, Prosperity, Peace, Partnership.
Damals, 1992, wie heute bleibt die besondere Verantwortung der Kommunen in diesen Entwicklungsprozessen, deren sich auch Pleidelsheim stellt. Denn wer kennt die spezifischen Gegebenheiten und die Bedürfnisse der Menschen vor Ort besser, als die Kommunen?
Lokale Agenda 21 in Pleidelsheim
An der Gemeinderatssitzung vom 18. September 1997 hatte der Pleidelsheimer Gemeinderat beschlossen, dass die Gemeinde Pleidelsheim in den Lokale Agenda 21-Prozess eintritt. Die Verwaltung wurde beauftragt, ein kommunales Handlungsprogramm für Zukunftsbeständigkeit unter Beteiligung von Institutionen und der Bürgerschaft zu erarbeiten. Das kommunale Handlungsprogramm findet sich in den Leitbild- und Nachhaltigkeitsberichten 2003, 2008 und 2014. Ein weiterer Meilenstein ist die Beschlussfassung des Gemeinderats zur Erstellung eines Ökologiekonzeptes im Juli 2018. Was sich seit 1997 sonst noch in Pleidelsheim getan hat zeigt ein Gesamtüberblick der Aktivitäten.