Sonnenuhrenpark
Einmalig im Kreis Ludwigsburg und sicherlich über die Grenzen hinaus ist diese Freiluftausstellung in den Grünanlagen am Rande der Gemeinde Pleidelsheim. Die Eröffnung war am 14. Mai 2000. Zwar sind viele Kunstwerke zu anderen Ausstellungen weitergewandert, doch einige bemerkenswerte Beispiele sind am Standort verblieben. Das Terrain erstreckt sich im Bereich der Robert-Bosch-Straße, der Schiffsanlegestelle und den Grünanlagen entlang des Kraftwerkskanales zur Verfügung.
Sonne und Licht – ob Neckarufer oder in der Waldlichtung, die Elemente spiegeln sich wider. Die Bildhauer- und Steinmetzinnung Ludwigsburg-Böblingen-Rems Murr, als mitbeteiligter Partner, schaffte mit ihren Kunstwerken eine Visualisierung der Lebensenergie. Sie zeigt die Zeit in ihrer ursprünglichsten Form und gleichzeitig die Vergänglichkeit und Geschwindigkeit der Zeit vom strahlenden Morgen bis zur Abenddämmerung und damit dem Ende der Sonnenzeit. Auf Initiative des Pleidelsheimer Bildhauer und Steinmetz und stellvertretendem Innungsobermeisters Jörg Failmezger wurde diese außergewöhnliche Ausstellung erst möglich.
Sonne ist Licht und Sonne ist Leben. In der Schöpfungsgeschichte spielt das Licht bereits am ersten Schöpfungstag eine entscheidende Rolle. Somit ist auch heute das Licht, also die Sonne, das erste und wichtigste, um überhaupt das Leben entstehen zu lassen. Ohne Licht gäbe es keine Photosynthese, keinen Sauerstoff und folglich auch kein Leben. Die Sonne ist aber nicht nur in der Bibel zentrales Element, sondern sie ist auch zentrales Gestirn mit dem wir Erdbewohner verbunden sind. Sonne ist auch Farbe und Energie. Ohne Sonne gäbe es keine Farben. Bestimmte Lichtstrahlen werden absorbiert und andere wiederum reflektiert. Eines der wichtigsten Kulturgüter, die Sonnenuhr, gewinnt wieder mehr an Bedeutung. Trotz dessen, dass andere Zeitmesser im Vordergrund stehen, findet man immer wieder Sonnenuhren als schmückendes Element aus Naturstein in privaten Gärten und öffentlichen Parkanlagen oder auch als Architekturschmuck. Die ersten Menschen entdeckten den wandernden Schatten eines Baumstammes – das erste Zeitmessinstrument war entstanden. Somit begann damals eine wissenschaftliche Entwicklung, die uns heute den Weltraum erschließt. Es liegt nahe, den täglichen Lauf der Sonne, der Tag und Nacht entstehen lässt, als Zeitmesser zu nutzen. Dieser durch göttliche Hilfe angetriebene Zeitmesser verbindet die Menschen mit dem Weltall und erinnert sie an die ewige Wiederkehr der Dinge. Sonnenuhren sind außerdem eines der wenigen künstlerischen Arbeiten, die so zeitlos und anspruchsvoll sind. Das reizvolle Schattenspiel der Sonne gestattet dem modernen Bildhauer und Steinmetz die Zeit in unendlich vielen Variationen sinnvoll zu gestalten, so dass eine Sonnenuhr für den aufmerksamen Betrachter zu einem astronomischen Erlebnis wird. Sie macht erlebbar, wie die Sonne im Jahreslauf steigt und fällt. Dieses Phänomen zeigen Sonnenuhren in vielerlei Gestalt.
Die einzelnen Sonnenuhren – ganzjährig zu besichtigen - im Rundgang finden Sie unten:
Plakatsäulen-Sonnenuhr
In mühevoller und filigraner Arbeit hatte sich der Sonnenuhrenexperte Hugo Krautter an die am Anfang des Ausstellungsgeländes stehende Litfasssäule gewagt. Anfangs wurden dort Plakate angeklebt, die auf den Sonnenuhrenpfad hinweisen sollen. Jetzt ziert diese einst schlichte Säule zahlreiche Bemalungen. Das Pleidelsheimer Wappen als Bezug zur Gemeinde Pleidelsheim und ein sinniger Spruch „Eine Sonnenuhr zeigt die Zeit an - eine schöne Frau lässt sie vergessen“ sind darauf abgebildet. Natürlich kann bei dieser Sonnenuhr auch die Zeit abgelesen werden. Dies geschieht mit Hilfe einer Zeitenlinie, auf der sich der Schatten der Deckplatte wirft. Es lohnt sich diese etwas andere Sonnenuhr zu betrachten.
Sonnenuhr „La Porta del Tempo (Tor der Zeit)“
Ein Durchbruch im oberen Teil des Steines als Tor ausgebildet, wirft einen Lichtpunkt auf den beschatteten Steg aus Marmor, auf dem markante Daten des persönlichen und allgemeinen Jahresumlaufes eingraviert sind. Durch das Tor der Zeit erspürt man die Funktion und den Ablauf unseres Sonnensystems. Auf der Vorderseite ist ein vertikales Südzifferblatt angebracht, überspielt vom Pendel der Ewigkeit.
Sonnenuhr „Sonnentor“
Das Sonnentor ist ein Triumphbogen für die Sonne. Es würdigt die Sonne als ewige Energiequelle des Lebens und des Fortschritts. Ein wichtiger Aspekt für eine gesündere Umwelt. Ablesbar ist der Sonnenkalender und die wahre Ortszeit.
Brunnen und Skulpturen
In Pleidelsheim hat Kunst und Kultur nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch bis zum heutigen Tage eine herausragende und vielbeachtete bzw. geachtete Stellung. Allein auf der Tatsache beruhend, dass in Pleidelsheim viele Künstlerinnen und Künstler ansässig sind, wurde stets darauf geachtet, dies auch von öffentlicher Seite zu dokumentieren. Unter anderem hat der Pleidelsheimer Steinmetz und Bildhauer Jörg Failmezger an zahlreichen öffentlichen Plätzen seine Spuren im Auftrag der Gemeinde Pleidelsheim hinterlassen. Meist wurde auch versucht, die Skulpturen und Brunnen in einen geschichtlichen Zusammenhang mit Pleidelsheimer Besonderheiten zu bringen. Die nachfolgende Auswahl gibt einen kleinen Einblick in die Kunstwerke, die als Rundgang jederzeit besichtigt werden können.
Rathausbrunnen
Beschreibung:
Der im Jahr 1971 - zur Neuerrichtung des Rathauses - vom Pleidelsheimer Steinmetz Jörg Failmezger gestaltete Brunnen aus Beton, entsprechend dem damaligen Zeitgeist, wurde anlässlich des Neubaus der Seniorenwohnanlage in der Marbacher Straße saniert und wieder stärker in den Vordergrund gerückt. Das Grundprinzip des Brunnens besteht aus drei Beton-Elementen, Synonym für Landwirtschaft, Handwerk und Industrie. Auch drei Wasserquellen fließen aus unterschiedlichen Richtungen zusammen. Gusstechnisch erhält man sechs Bausteine, die miteinander kompatibel sind und alle integriert werden. Von außen nach innen assimilieren sich die Teile zu einem Zentrum. Das ist ein Hinweis für die soziale Struktur des Dorfes Pleidelsheim. Die Betonelemente haben harte und weiche Formen, d.h. Polaritäten und Gegensätze sind wichtig. 1978 erhielt der Brunnen eine Auszeichnung als Beispiel für „Kunst am Bau, mit unmittelbarem Bezug zum öffentlichen Raum“. In kurzer Zeit wuchs nach dem Krieg die Bevölkerung durch Vertriebene und Zugezogene um zwei Drittel.
Im Anschluss an den Brunnen wurde im Jahr 1997 in östlicher Richtung zur Anbindung der Platzerweiterung Richtung Seniorenhaus eine Wasserrinne geschaffen mit einer Kugel als Ursprung und als bewegliches Gestaltungselement.
Im Zuge des Rathausneubaus (2016 bis 2018) und der Neugestaltung der kompletten Außenanlagen rund um das Rathaus (2019) wurde der Brunnen erhalten und bekam mit ökologischer sowie moderner Bepflanzung ein neues Erscheinungsbild. Die Rinne mit beweglicher Kugel wurde in diesem Zusammenhang rückgebaut.
Die in den Brunnen eingebrachte Denkschrift wurde Ende der 80er Jahre dem Brunnen hinzugefügt und stand viele Jahre zuvor separat auf dem Rathausplatz.
Standort:
Am Rathausvorplatz - Marbacher Straße 5
Hirsebäuch-Skulptur
Beschreibung:
Im Rahmen der Kirchweih in Pleidelsheim wurde am 06. November 1994 - im Jahr der 1200-Jahrfeier der Gemeinde Pleidelsheim - die Hirsebäuch-Skulptur eingeweiht, was durch den Musikzug der Freiwilligen Feuerwehr Pleidelsheim musikalisch umrahmt wurde. Wieder handelt es sich um ein Kunstwerk des Pleidelsheimer Steinmetz und Bildhauer Jörg Failmezger. Vermutlich wegen der nahrhaften Wirkung des Getreides Hirse wurden die Pleidelsheimer von umliegenden Ortschaftsbewohnern als "Hirsebäuch" geneckt. Um diesen nicht unwesentlichen Abschnitt der Pleidelsheiemr Ortsgeschichte in Erinnerung zu rufen, wurde die Thematik als Kunstwerk aufgegriffen. Die örtliche Bauträgerfirma Strenger Bauen und Wohnen GmbH hat sich damals bereiterklärt, die Skulptur zu spenden. Die Bronzeskulptur versinnbildlicht mit den drei Figuren Freude und Witz im gutgenährten Zustand und eine freudige Kommunikation. Doch auch die Hirse selbst ist als Pflanze dargestellt.
Standort:
Am Rathaus - Marbacher Straße 5
Froschbrunnen
Beschreibung:
Ein weiterer Brunnen, der Froschbrunnen in der Friedrichstraße, wurde am 11. November 1990 anlässlich der Kirchweih in Pleidelsheim offiziell enthüllt und in Betrieb gesetzt. Im Rahmen der Umgestaltung des innerörtlichen Bereichs mit Erneuerung der Straßen und Plätze, wurde das Ortsbild freundlich und ansprechend verbessert. Dies ist genau dann besonders gelungen, wenn noch ortstypische Details mit verarbeitet werden. Auch der Froschbrunnen hat wie alle anderen Brunnen und Skulpturen in Pleidelsheim einen historischen Bezug. In früherer Zeit, als die Friedrichstraße als Feldweg am Riedbach endete und nur im vorderen Bereich einige Häuser standen, hieß diese Straße im Volksmund "Froschgasse". Der Name rührt aus der Tatsache, dass es am damals noch offenen und nahegelegenen Riedbach sehr viele Frösche gab, die auch deutlich hörbar waren. Dies war auch Anlass einen Brunnen beim Pleidelsheimer Steinmetz und Bildhauer Jörg Failmezger in Auftrag zu geben. Es entstand eine Kugel mit obenaufsitzenden Fröschen, die auch ein wenig an das Märchen vom Froschkönig erinnern. Als Material wurde Schwarzwälder Granit aus dem Murgtal verwendet.
Standort:
Am Beginn der Friedrichstraße / Ecke Marbacher Straße
Gänsebrunnen
Beschreibung:
Mit musikalischen Beiträgen der noch damalig genannten Spielmanns- und Fanfarenzug der Freiwilligen Feuerwehr Pleidelsheim wurde am Hindenburgplatz am 22. August 1987 der Gänsebrunnen offiziell eingeweiht. Mit dieser Einweihung wurde auch die Umgestaltung des Hindenburgplatzes der Öffentlichkeit übergeben. Der Platz lädt seitdem zum Verweilen und Treffen ein. Im Rahmen dieser Neugestaltung kam die Idee zur Aufstellung eines Brunnens auf. Bevor im Jahre 1928 in Pleidelsheim eine zentrale Wasserversorgung aufgebaut wurde, musste die Wasserversorgung mittels Brunnen gewährleistet werden. Zu dieser geschichtlichen Entwicklung kam noch an diesem Platz die Tatsache, dass hier über einen sehr langen Zeitraum Gänse zusammengetrieben wurden, um sie dann weiter zum Gänsegarten - im Bereich des heutigen Feuerwehrgerätehauses - zu bringen. Die Brunnenanlage selbst wurde vom Pleidelsheimer Steinmetz und Bildhauer Jörg Failmezger geschaffen. Dargestellt ist der Gänsehirte mit Gänsen. Der letzte Gänsehirte im Ort war Herr Wilhelm Zopp. Die Brunnenanlage hat ca. 23.000 € gekostet, wobei 2/3 über Mitteln aus dem Landessanierungsprogramm bezuschusst wurden.
Standort:
Am Hindenburgplatz
Spargelbrunnen
Beschreibung:
Ein städtebaulich wichtiges Projekt im Rahmen der Sanierungsmaßnahme "Ortskern I" wurde 1988 fertiggestellt. Im Rahmen der Erhaltung des Alten Rathauses und der Verbesserung der Verkehrssituation in diesem Bereich wurde eine Neubebauung konzipiert, die diesen Belangen Rechnung tragen soll. Doch nicht nur auf städtebauliche Belange wurde geachtet, sondern auch an die Kunst am Bau. Der Spargelbrunnen, welcher am 30. Juni 1988 in Betrieb gesetzt wurde, entstammt auch aus der Werkstatt des Pleidelsheimer Steinmetz und Bildhauer Jörg Failmezger. Diese Brunnenplastik soll zunächst einmal die durch das Parkdeck bedingte hohe Gebäudefront auflockern. Sie soll aber auch an den früher hier vorhandenen Dorfbrunnen erinnern und weiterhin trägt der bis heute in Pleidelsheim beheimateten Sonderkultur "Spargel" Rechnung. Die Frucht, in Form des polierten weißen Marmors, durchbricht symbolisch die Erdkruste, welche aus braunem Sandstein gefertigt wurde. Bewusst, in Anlehnung an die neueenstandene Bausubstanz, wurde kein historischer Brunnen, sondern eine moderne Brunnenskulptur geschaffen.
Standort:
Am Gebäude der Beihinger Straße 9-13
Taube-Denkmal
Beschreibung:
Der Hofbildhauer Ludwigs von Hofer hatte längst Weltruhm und große Anerkennung erlangt, als er 1885 das Taube-Denkmal vor dem Alten Rathaus „in treuer Anhänglichkeit an den Geburtsort meines verstorbenen Vaters“ der Gemeinde Pleidelsheim schenkte. Durch seine Hauptwerke „Rossebändiger“ und „Raub der Hyklas“ hatte er in hohem Maße die Gunst des Königs Wilhelm I. von Württemberg erworben. Dieser verlieh ihm den Kronorden und ernannte ihn zum Hofbildhauer. Das aus Carrara Marmor geschaffene Taubedenkmal vor dem Pleidelsheimer Alten Rathaus stellt die beiden Brüder Axel und Erich von Taube dar, die als Freiwillige am Krieg gegen Frankreich 1870/71 teilnahmen und in der Schlacht von Champigny am 02. Dezember 1870 gefallen sind. Ehe das Denkmal aufgestellt werden konnte, mussten die Bogen an der Westseite des Rathauses zugemacht werden. Zunächst wurden Holzbretter verwendet, doch zur besseren Wirkung wurden diese später zugemauert und erst im Rahmen der Rathaus-Renovierung 1990/91 wieder geöffnet. Am 05. Juli 1885 war dann der historische Tag für Pleidelsheim gekommen. Unter der Teilnahme von zahlreichen Festgästen und des Erschaffers selbst wurde das "Krieger-Denkmal" enthüllt. Morgens um 5.00 Uhr begann das feierliche Programm mit der Tagwache und Böllerschüssen. Im Anschluss an die Enthüllungsfeierlichkeiten fand zu Ehren des Stifters im Gasthaus „Ochsen“ ein Festessen statt. Die Veteranen- und Kriegervereine und alle anderen Teilnehmer feierten auf dem Festplatz bei Ansprachen, Gesang und geselliger Unterhaltung das große Ereignis. Auf der Vorderseite des Taube-Denkmals steht: "Zwei Brüder im Heldenkampf gegen Frankreich fürs Vaterland vereint gefallen - 1870". Und auf der Rückseite wurde vom Hofbildhauer folgender Text eingemeißelt (heute nur mehr vereinzelt lesbar): "In treuer Anhänglichkeit an den Geburtsort meines verstorbenen Vaters Jakob Hofer schenke ich dieses aus Vaterlandsliebe von mir entworfene und in Carrara Marmor ausgeführte Kriegerdenkmal den Tod zweier Brüder darstellend, die als Freiwillige im siegreichen Kampfe gegen Frankreich 1870-1871 vereint fürs Vaterland fielen zum bleibenden Andenken der Gemeinde Pleidelsheim in deren Schutz ich es vertrauensvoll übergebe - der 84 jährige Sohn Ludwig Hofer Bildhauer".
Standort:
Vor dem Alten Rathaus - Hauptstraße 1
Skulptur Beihinger Straße/Ruhbronnweg „Schillerlocke“
Beschreibung:
Die Skulptur Schillerlocke ist anlässlich des 200. Todestages von Friedrich Schiller während eines Bildhauer Symposions in Ludwigsburg entstanden. Ein Zitat aus „Die Räuber“ war für Herrn Jörg Failmezger zu dieser Arbeit inspirierend. „Man kann das für Stärke des Geistes halten, was doch am Ende Verzweiflung ist“. Die Begriffe Stärke und Verzweiflung sind Gegensätze. Polaritäten gehören zu seinen Skulpturen. Schiller ist im Jahr 2005 in aller Munde, doch viele haben den Inhalt seiner Werke nicht wirklich wahrgenommen. Sind aus dem großen Werk, das Schiller geschaffen hat, am Ende nur Schillerlocken herausgekommen? Der Kopf ist aus hessischem Diabas und die „Schillerlocke“ aus persischem Travertin geschaffen. Die Skulptur hat eine Größe von 180 X 80 X 180 cm hoch. Nachdem sie drei Jahre auf dem Arsenalplatz in Ludwigsburg ausgestellt war, wurde sie auf dem Platz unter der Linde im Ruhbronnweg aufgestellt.
„Mutter Erde“ am Kreisverkehr
Beschreibung:
Mit dieser Skulptur greift Herr Jörg Failmezger das Thema Umweltverschmutzung auf. Pleidelsheim ist vom Autoverkehr geplagt durch Feinstaub, Lärm und Gestank. Die „Dicke“ wird vom Autoverkehr umbraust, sie erinnert in ihrem Duktus an eine archaische Muttergottheit. Wie eine Gewichtheberin versucht sie unsere klimaschädlichen Hinterlassenschaften mit Nasen-und Mundschutz zu stemmen. An der Hantel hat sie zwei gepresste Auto-Schrottblöcke. Die Skulptur ist 1 m hoch und 3,5 m lang. Das Material ist Weiler Sandstein. 2019 wurde sie auf einem von der Gemeinde errichteten Betonsockel neben dem Kreisverkehr aufgestellt. Zuvor hatte Herr Failmezger die Plastik für eine temporäre Ausstellung auf der alten Autobahntrasse in Leonberg geschaffen.
„Mutter Erde“ ist die nachfolgende Skulptur, für die Plastik „Schwemmholz“. Diese stand viele Jahre auf der Kreisverkehrsinsel. Aus Sicherheitsgründen musste sie entfernt werden, zum allgemeinen Bedauern. Die Plastik Schwemmholz hatte Herr Jörg Failmezger im Rahmen der Neckarkunst 2 für den Landkreis Ludwigsburg geschaffen. Es war eine 3 m hohe weiße Travertin Stele mit anmontiertem Schwemmholz, das mit ultramarin blauer Farbe behandelt war.
Pumpbrunnen
Beschreibung:
Gusseiserner Pumpbrunnen mit Steintrog aus dem 19. Jahrhundert in der Pfarrstraße.
Pleidelsheim hatte im Vergleich zu den meisten anderen Gemeinden im Kreisgebiet, eine beachtlich große Anzahl solcher Brunnen. Früher gab es neben elf öffentlichen Pumpbrunnen auch noch ungefähr 100 Privatbrunnen.
Dies lag sicher an der Tallage des Ortes und dem daraus resultierenden hohen Grundwasserstand. Je nach Jahreszeit gibt es auch heute noch Grundwassereintritte in alten Gewölbekellern.
1928 wurde die erste zentrale Wasserversorgung eingerichtet.
„Werden – Wachsen - Vergehen
Beschreibung:
Die Wachstumstrilogie ist anlässlich der Jubiläumsausstellung 30 Jahre „Blühendes Barock“ Ludwigsburg entstanden. Florale, in Jura Kalkstein gemeißelte Formen, stehen inhaltlich für den Zeitablauf alles Irdischen. Ein Sproß, diagonal aufstrebend, die geöffnete Form einer Blüte und ein am Boden liegendes, welkes Blatte sind Naturbeobachtungen dem Skizzenbuch von Jörg Failmezger, in Stein umgesetzt. Zwei Arbeiten wurden von der Gemeinde Pleidelsheim angekauft. „WERDEN“ steht in einer kleinen Anlage an der Riedbachstraße. „WACHSEN“ hat einen Platz erhalten an der Marbacher Straße vor der Arztpraxis. „VERGEHEN“ wurde privat gekauft und liegt auf einem Grundstück auf der Schwäbischen Alb.
„Stele“ (russischer Friedhof)
Beschreibung:
Der Russische Friedhof im Pleidelsheimer Wäldle ist von einem Jägerzaun umgeben und auf den Gräbern stecken Holzkreuze. Die russischen Namen hat Herr Jörg Failmezger seinerzeit in die Eichenkreuze geschnitzt. Heute sind sie erneuert und die Namen sind aufgeklebt. Im Frühjahr ist der Friedhof von Bärlauch überwuchert und man kann ihn bedenkenlos ernten. Auch sonst geht Herr Failmezger übers Jahr immer wieder hin und spürt eine unausgesprochene dunkle Vergangenheit. Schon als Bub hatte er an diesem Platz ein ungutes Gefühl. Der Ort sollte befriedet werden. Intuitiv arbeitete er an einer 3 Meter hohen Granit Stele. Einen naturgespaltenen Eiszeit-Granit aus Schweden teilte er mit zwei Sägeschnitten der Länge nach und erhielt so einen Raum. In diese „Gebetsnische“ gravierte Herr Failmezger den Text des Gedichtes „Stelen“ von Richard Exner. Der Gemeinderat stimmte zu, die Stele auf den Russischen Friedhof zu stellen. Im November 2012 wurde die Stele mit einer feierlichen Gedenkstunde übergeben.